Seit Beginn der Pandemie haben wir mit virtuellen Meetings einen langen Weg zurückgelegt. Zoom, Microsoft Teams und andere Plattformen dominieren heute die akademischen und beruflichen Diskussionen und machen die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg einfacher denn je. Doch da Online-Meetings zum neuen Standard geworden sind, stellt sich eine wichtige Frage: Sind sie wirklich inklusiv für alle?
Herausforderung Barrierefreiheit
Digitale Räume bieten zwar Bequemlichkeit, aber nicht jeder findet sich darin zurecht. Personen, die nicht mit den besten Computern ausgestattet sind oder einfach nicht so technikaffin sind, haben möglicherweise Schwierigkeiten mit komplexen Plattformen. Menschen mit Hörproblemen sehen sich in Diskussionen, die sich stark auf den Ton stützen, oft mit zusätzlichen Barrieren konfrontiert. Die Verlagerung hin zur virtuellen Kommunikation hat erhebliche Lücken in der Zugänglichkeit aufgedeckt, die uns zum Nachdenken zwingen: Wie können wir eine wirklich inklusive Beteiligung sicherstellen?
Lösungen für bessere Zugänglichkeit
Eines der wichtigsten Spannungsfelder bei der Verbesserung der Integration von Online-Meetings ist der Ausgleich zwischen barrierefreien Werkzeugen und Datenschutzbelangen. Viele Plattformen bieten bereits eine KI-gestützte Live-Transkription und automatische Untertitelung an, die es Personen mit Hörbehinderungen erleichtern, Diskussionen zu folgen. Darüber hinaus überbrücken Funktionen wie Echtzeitübersetzung und Voice-to-Text-Funktionen zunehmend Sprachlücken. Diese Tools stützen sich häufig auf Cloud-Verarbeitung oder Dienste von Drittanbietern, was Bedenken hinsichtlich der Speicherung und Sicherheit sensibler Gesprächsdaten aufwirft. Viele Universitäten unterstützen keine Dienste, die mit Servern in anderen Ländern als den USA verbunden sind. Datenschutzbewusste Alternativen, wie lokal verarbeitete Transkriptionssoftware oder verschlüsselte End-to-End-Videoplattformen, bieten potenzielle Lösungen, können aber noch nicht mit der Einfachheit und Effizienz der gängigen Tools mithalten.
Ein Gespräch entfachen
Als Bundesverband Promovierende sind wir der Meinung, dass Barrierefreiheit eine zentrale Rolle bei der Gestaltung virtueller Diskussionen spielen sollte. Wir sind uns aber auch bewusst, dass gerade für Diskussionen über aktive Forschung eine gute Datensicherheit notwendig ist. Wir möchten von Ihnen hören: Welche Lösungen haben sich Ihrer Erfahrung nach bewährt? Sind Sie auf innovative Tools oder Strategien gestoßen, die eine integrative Teilnahme an Online-Meetings fördern? Lassen Sie uns Ideen austauschen, effektive Praktiken hervorheben und auf einen digitalen Kommunikationsraum hinarbeiten, der wirklich jeden willkommen heißt. Schildern Sie uns Ihre guten und schlechten Erfahrungen per E-Mail oder über das Kontaktformular.